Max Heckel ist ein gern gesehener Gast in der Alten Kapelle, der schon mit Nobody Knows, Kopinski und Chapeau zu sehen war. Diesmal kommt er mit einer Mischung aus Musik und Vorlesung zu uns.
Bevor die Altmark als „middle of Nüscht“ ausgewiesen wurde, konterkarierte der Sauerkrautbartautor die großen und kleinen Schönheiten seiner Heimat, die Fremd- und Eigenheiten seiner Bewohner sowie die Vertraut- und Unbekanntheiten seiner selbst. Dabei vollzieht er die Kritik alltagsgewohnt an sich – lieber jedoch an allen anderen. Im Grenzgebiet sehnsüchtelnder Verklärung und bewussten Erinnerns verschmelzen Autobiografisches und Fiktionales. Die Fiktion wird zur empfundenen Wirklichkeit. Und so präsentiert er Kurzgeschichten einer altmärkischen Kindheit und Jugend, die zwischen Floßbauen, Freiheit und Lagerfeuer nicht schöner hätte sein können. Der Rückblick offenbart Wundervolles, Alltägliches aber auch die großen und kleinen Denkmuster einer menschlichen Miniatur, die die großen Vorbilder allzu treffend repräsentiert. Mit Liebe, Selbstzweifeln, Demut und Dankbarkeit schaut er auf seine Kindheit zurück. Die Fiktion wird zur empfundenen Wirklichkeit. Und so offenbart er steckengebliebenes Lachen über die Fehler der anderen, aber ebenso heiteres Gelächter über eigene Defizite. Kritik im Modus der Unterhaltung. Er sieht sich und sein Wesen im Licht von Wandel und Beständigkeit. Er erkennt Fehler, die ein Leben lang wirken, offenbart die Spuren seiner geliebten Eltern sowie seiner Familie in seinem Denken und Tun. Er erhebt den Makel, das heißt sich selbst, zum Objekt und Subjekt zeitloser Erfahrungen. Denn drei Dinge waren es, die ihn zu dem machten, was er heute ist: Liebe, Geborgenheit und Freiheit.